Jahresbericht 2024

Zum 5. Geburtstag von EBuxi ein neues Design für die drei, später sogar vier E-Minivans
EBuxi wächst und wächst und wächst
EBuxi wächst und wächst und wächst. Zur Beruhigung des Managements war das Wachstum 2024 aber noch so, dass es beherrschbar blieb, allerding nur durch die Erhöhung der Schichtzahl von täglich vier auf sechs. Weil das erste Fahrzeug bereits über 250'000 Kilometer auf dem Tacho hatte, schaffte EBuxi Ende Jahr neben dem dritten, wiederum finanziert durch die EWK, bei günstiger Gelegenheit sogar noch ein viertes Fahrzeug an. Es konnte erstmals aus eigenen Mitteln finanziert werden. Am Horizont zeichnet sich langsam ab, dass EBuxi ab etwa 2027 auch in den Genuss von Regionalverkehrsgeldern des Kantons kommen könnte.
Bücherbus und kleine ausserkantonale Expansion
Die Nachfrage nach Fahrleistungen von EBuxi ist 2024 weiterhin gestiegen. Betrug sie Ende 2023 noch etwa 95 Personentransporte pro Tag, erhöhte sie sich auf Ende 2024 auf 110. Im Jahresschnitt ergab das eine Auslastung von 103 Passagieren mit Tages-Spitzenwerten von über 140. Der ruhigste Monat war der Januar mit knapp 91 Passagieren pro Tag. Die Spitze bildete der Dezember mit 111 Passagieren im Schnitt täglich. Im gesamten Jahr wurden 37'700 Passagiere befördert. Möglich wurde das durch die Erhöhung der gefahrenen Tagesschichten von vier auf sechs.
Ab Februar wurden neu auch Steinhof und Burgäschi, beide im Kanton Solothurn gelegen, bedient, zuerst nur abends, ab 1. Januar 2025 dann auch ganztags.
Der Erlös des ab Februar eingeführten Bücherkisten-Transports für die Bibliotheksregion BOA betrug rund 4'600 Franken. Die Idee von EBuxi, einen Bibliotheksbus mit Bücherangebot im Oberaargau (zum Beispiel nach Farnern, Walterswil usf). zu betreiben, wurde in der Region (RVK, BOA) zur Kenntnis genommen, aber nicht weiterverfolgt. EBuxi wird mit diesem nationalen Pionierprojekt nicht weiter aktiv.
Via Regionale Verkehrskonferenz RVK hat EBuxi das Interesse an einer Regionalverkehrsfinanzierung durch den Kanton angemeldet. Diese Finanzierung ist grundsätzlich möglich, erfolgt aber frühestens ab 2027. Bei Gesprächen mit der Gemeinde Graben, die völlig ohne öV-Anbindung ist, haben sich EBuxi und die Gemeinden vorläufig darauf geeinigt, die Expansion als Option offenzuhalten, aber die Mit-Finanzierungsbedingungen des Kantons abzuwarten. Gegenüber Anfragen von Nachbargemeinden, welche eine öV-Anbindung besitzen, reagierte EBuxi nach wie vor zurückhaltend. Eine von der RVK angekündigte Offertanfrage zur Bedienung von weiteren Gemeinden der Subregion West ist nicht eingetroffen.

Für die neue Bibliotheksregion BOA transportiert EBuxi auch Bücher
Betrieb – sechs statt vier Schichten
Der im Frühling eingeführte Zwei-Fahrzeuge-Betrieb bewährte sich. Für die Kundinnen und Kunden verbesserte er die Verfügbarkeit von EBukxi markant, verminderte den Stress bei FahrerInnen und machte das Telefonpikett zuhause überflüssig. Möglich wurde das durch das dritte Fahrzeug. Die App schaffte eine sinnvolle Verteilung der Aufträge auf beide Fahrzeuge aber oft nicht.
Beim FahrerInnen-Einsatz gab es weiterhin keinen Mangel: Viele FahrerInnen möchten mehr fahren; es existierte in der Regel eine kleine Warteliste. Neue FahrerInnen wurden danach ausgewählt, ob sie neben den «Schoggi»-Schichten untertags auch die unbeliebteren Nachtschichten freitags und samstags, jeweils bis morgens um 01.45, zu übernehmen bereit waren. Die Zahl der FahrerInnen pendelte im Laufe des Jahres zwischen 25 und 30.
Die FahrerInnen-Ausbildung wurde anspruchsvoller. EBuxi sicherte sich mit Jürg Knutti professionelle Hilfe von aussen (Mandat). Hansjörg Buser agierte neu als Stellvertretung für Donat, der sich mit der wachsenden Zahl von Fahrzeugen dem Belastungslimit näherte.
Mit drei (und Ende Jahr bereits vier) Fahrzeugen ist die jetzige Garage zu klein. Bisher ergab sich aber keine idealere Lösung. Eine vom Platz her attraktive Option in einem Neubau im Sandacher (Nähe Bystronic) scheiterte vor allem an den kleinräumigen Bestimmungen zum Bezug von Solarstrom, den EBuxi weiterhin von der EWK beziehen will. Ausserdem wären die Garagierungskosten doch markant gestiegen. Auch eine Lösung mit der asm in ihrem grossen Depot-Betriebsgebäude unmittelbar neben der heutigen Garage kam nicht zustande.
Der «Schwund» bei der Abrechnung der Kollektiv-Portemonnaies nahm Mitte Jahr markant zu. Hochgerechnet aufs ganze Jahr hätte sich ein Fehlbetrag im mittleren vierstelligen Bereich ergeben. EBuxi führte somit gezwungenermassen, der Not gehorchend, nicht dem eignen Triebe, eine Einzelportemonnaie-Lösung ein, die sich bis Ende Jahr bewährte und keine relevanten FahrerInnen-Widerstände auslöste.
Sondereinsätze gab es bei der Holzschnitzelparty (August, 200 Fahrten) und dem «Trailrun» (August, 5 Fahrten).
Fahrzeuge und IT – der dritte und vierte Nissan

Nach drei weissen ein metallic-graues Fahrzeug. Hier wirkt das EBuxi-Logo besonders gut
Die EWK bezahlte aus ihrem Sonderfonds 32’000 Franken für unseren dritten Nissan (Occasion). Ihr Urteil: «Das ist ein sehr guter Werbeträger». Das dritte Fahrzeug ermöglichte die Erhöhung der täglichen Schichtzahl und reduzierte den Stress bei kleinen Reparaturen, die nach wie vor infolge von Kratzern und Beulen relativ häufig vorkommen. Beim neuen Aussendesign bekam die EWK einen besseren Platz, verzichtete dafür aber auf die relativ grossen Flächenprozente auf der Karosserie.
Fahrzeug 1 zeigte nun definitiv Altersschwächen, vor allem in der Energiereservenanzeige. EBuxi nutzte die Gelegenheit, für 37’000 einen fast fabrikneuen Nissan (der ja nicht mehr gebaut wird) zu erstehen. Er diente vorerst als Reserve und ersetzt 2025 den Nissan 1. Das neue Fahrzeug hat ein edles metallic-graues Design, für welches unsere Beschriftung angepasst wurde.
Im Sinne nachhaltiger Energieproduktion war EBuxi bestrebt, mit dem Legat Gerber (siehe unten) eine eigenfinanzierte Photovoltaiklösung auf dem Garagendach zu realisieren. Das Projekt scheiterte aber am mangelnden Interesse des Liegenschaftenbesitzers.
Nach gut fünf Jahren hat EBuxi seine Betriebshandys erfolgreich erneuert. Die Rückmeldungen zum gewählten iPhone 15 waren gut.
Finanzen – definitiv aus dem Provisorium heraus
EBuxi konnte seine Finanzen im fünften beziehungsweise sechsten Betriebsjahr weiter stabilisieren. Der Ertrag stieg, vor allem mit dem Zweischichtbetrieb, von 205’000 (2023) auf 297'000 Franken (2024). Dem standen ebenfalls deutlich gestiegene Kosten von 264'000 Franken gegenüber. Nach Rückstellungen und Abschreibungen ergab das einen Jahresgewinn von 13'500 Franken. Das vierte Fahrzeug konnte mit der Rückstellung von 30'000 Franken aus eigenen Mitteln finanziert werden. Mit den deutlich gestiegenen Fahrleistungen stieg auch der Fahrzeugaufwand von 18'300 auf 29'500 Franken. Für den Lohn der Disposition und die Fahrerinnen-Spesenentschädigung gab der Verein statt 109'500 wie im Vorjahr neu 171'900 Franken aus. Eine markante Steigerung war auch bei den Energiekosten zu sehen, nämlich von 4'900 Franken (Vorjahr) auf 10'000 Franken.
Die Eigenfinanzierung, was dem rein betrieblichen Ertrag ohne Sponsoring und Beiträge geteilt durch die Gesamtkosten entspricht, belief sich auf 41,6 Prozent. Dazu trug auch bei, dass im Laufe des Jahres der bislang sehr tief angesetzte Jahresabo-Preis von 300 auf 400 Franken erhöht wurde.
EBuxi kam durch den Betreuungseinsatz eines Fahrers zu einer namhaften Vergabung (Werner Gerber, 20'000 Franken). Der Verein bildete damit einen internen Fonds technische Entwicklung/Infrastruktur.
Der Kanton genehmigte den EBuxi-Antrag auf Steuerbefreiung und anerkannte damit unsere Gemeinnützigkeit. Eine entsprechend notwendige Änderung in den Statuten wurde an der Jahresversammlung vom 9. Juli verabschiedet.
Organisatorisches – erstes mybuxi-Treffen am «Wiegenort»
Ende April 2019 hatte EBuxi seinen Betrieb aufgenommen, zu Beginn mit etwa 25 Passagieren täglich. Nach fünf Jahren veröffentlichte der Verein seinen 36-seitigen Bericht «EBuxi 2019 bis 2024», den auch alle Sponsoren und unterstützenden Institutionen bekamen. Er ist nach wie vor erhältlich.
mybuxi hat im Herbst das erste Treffen seiner verschiedenen Teilbetriebe durchgeführt. Meetingsort war Herzogenbuchsee, sozusagen die betriebliche Wiege von mybuxi. Das EBuxi-Rahmenprogramm hat offenbar überzeugt, auch wenn Andermatt und Toggenburg gefehlt haben.
Der Teambildung diente im Dezember ein Event auf der neu eingerichteten IceArenA mit Eisstockschiessen und Fondue in der AquArenA in Herzogenbuchsee.
Seit Juli 2024 setzt sich der Vorstand so zusammen: Franz Akermann (Präsident), Nancy Canuto Diener (Event-Planung), Donat Grogg (Fahrzeuge), Ruedi Eichenberger (Marketing und Kommunikation), Adrian Schär (IT 1), Hans Kaspar Schiesser (Aktuar, Behördenbeziehungen), Silvio Strub (IT 2 und Leitung Betriebsgruppe), Bernhard Wetz (Finanzen). Die Fahrerdisposition besorgt nach wie vor mit ihrem besonderen Talent Brigit Indermühle, die bei dieser Aufgabe auch von mybuxi engagiert wird. Im Vorstand mit dabei ist regelmässig mybuxi-Geschäftsführer Andi Kronawitter. Der Vorstand traf sich 2024 sechs Mal.